Der St. Gallische Kantonalschützenverband (sgksv) bietet dieses Jahr für Jugendliche, die das Liegendschiessen in den Jungschützenkursen erlernt haben, Kurse für das Kniendschiessen mit dem Armeegewehr an. Ein solcher Kurs hat in Mels stattgefunden.
von Martin Nauer
Drei junge Schützen und eine Schützin haben anfangs Woche die Gelegenheit wahrgenommen und sich in Mels auf der Schiessanlage Valeiris getraut, unter kundiger Anleitung mit dem Sturmgewehr 90 kniend schiessen zu lernen. Doris Alther, im Verband Abteilungsleiterin Leistungssport Gewehr und selbst eine erfolgreiche Matchschützin, leitete den Kurs. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem Sohn Christian, der dem Nationalkader des SSV angehört. Den Stand vorbereitet haben Matchchef Toni Schlegel und der Präsident des SV Mels, Thomas Pfiffner.
Erfahrene Betreuerin: Doris Alther prüft, wie stabil Simon Wälti das Gewehr hält.
Vormachen, nachmachen
Kniendschiessen macht keine Freude, wenn die notwendige Ausrüstung fehlt. Deshalb wurden Jacke, Hose, Schuhe, Handschuhe und Kniendrollen leihweise abgegeben und angepasst. Dann ging es im Kurs nach der vermutlich ältesten Form des Lernens, vormachen und nachmachen, weiter.
In der Schiessstellung kniend ist es bedeutend schwieriger als beim Schiessen «auf dem Bauch», das Gewehr ruhig zu halten. Den Schwank in den Griff zu bekommen, fiel schwer. Doch das lernbegierige Quartett fand mit Hilfe der Betreuer nach und nach die richtige Stellung, die es erlaubte, die Schüsse kontrolliert abzufeuern und die Scheibe möglichst in der Mitte zu treffen.
Entspannt: Irina Ackermann wartet auf das Kommando «Feuer frei».
Bereit für den ersten Match
Erstaunlich rasch gelang es den vier schiesssportbegeisterten Jugendlichen, zunehmend besser zu treffen. Ivo Zimmermann, Jungschützenleiter von Vilters und Livia Willi, Leiterin der Melser Jungschützen, hatten ihre helle Freude an den Leistungen ihrer Schützlinge.
Ungewöhnlich: Florian Sidler schiesst und trifft im Linksanschlag
Wie aus dem Lehrbuch: An der Kniendstellung von Benjamin Wyss gibt es nichts auszusetzen.
Nach zwei Stunden intensiven Übens war der Kurs zu Ende. Die Beteiligten waren sich einig: «Der Kurs hat Spass gemacht, und auf dem Gelernten kann aufgebaut werden.» Die Kursleiterin beurteilte die Leistungen der Jungschützin und der drei Jungschützen sogar als so gut, dass sie ihnen zutraut, einen Zweitstellungsmatch 2x20 mit je 20 Schüssen liegend und 20 kniend erfolgreich zu absolvieren.