Spannende Wettkämpfe auf der grössten privaten Schiessanlage der Welt. München vor St.Gallen und Vorarlberg, so das Podest der Länderwertung.
Ranglisten sind hier zu finden.
Einmarsch der St. Galler Delegation
16. – 19. Juli 2015 – Bei herrlichen äusseren Bedingungen fand auf der Olympia-Schiessanlage in München die Schiesssportveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer «Arge Alp» statt. Delegationen aus neun Mitgliedsregionen lieferten sich auf der weltgrössten privaten Schiesssportanlage spannende Wettkämpfe. Die Gastgeber vom Freistaat Bayern nutzten ihren Heimvorteil und liessen nichts anbrennen. Sie gewannen überlegen vor St.Gallen und Vorarlberg. Die moderne Schiesssportanlage wurde für die Olympischen Spiele 1972 auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Hochbrück bei München erbaut.
Bei allen Wettkämpfen im Einsatz
Die St.Galler reisten mit 29 Personen nach München, darunter die beiden Fahrer und Schützen Markus Angehrn, St.Gallen und Paul Stefani, Sargans, die sich zusammen mit Georg Breitenmoser, Bütschwil, bereits bei den Vorbereitungen engagierte hatten. Der im Schiesssport sonst so nervenstarke Sepp Baumann aus Bütschwil zeigte bei der Premiere als Delegationsleiter Nerven: «sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufrieden, damit sie ihre Leistungen auch abrufen können», so seine «Ängste». Wenn trotz sorgfältigsten Planungen mal etwas nicht ganz klappte, sei dies nicht schwer ins Gewicht gefallen, «weil alle einander geholfen haben und so die Wettkämpfe für die St.Galler-Delegation doch recht gut verlaufen sind», dies sein erstes Fazit. Die vielen Länderpunkte resultierten daraus, dass die St.Galler-Delegation als einzige in sämtlichen Wettkämpfen mit Sportlerinnen und Sportlern vertreten war, womit Sepp Baumann bereits eines seiner wichtigsten Ziele realisieren konnte. Der Umstand, dass einige St.Galler Mitglieder des Nationalkaders an den Europameisterschaften in Maribor im Einsatz standen, eröffnete dem engagierten Delegationsleiter die Möglichkeit, in seinem Team einige junge Talente zu berücksichtigen, «die konzentriert gearbeitet und gute bis sehr gute Resultate erzielten». Bekanntlich lernt man aus Fehlern. Auch wenn es nicht allen auf Wunsch lief, sei nichts so schlecht gewesen, «dass man draus nichts hätte lernen können». Sepp Baumann: «Für diese Erkenntnis bietet die Arge Alp super Wettkämpfe auf internationaler Ebene, wo die jungen Athletinnen und Athleten viele wichtige Eindrücke sammeln können.» Auch wenn sich die Bayern den Sieg mit Heimvorteil nicht streitig machen liessen, dürfen die St.Galler dennoch stolz auf ihren 2. Rang in der Länderwertung sein, den sie mit einem 1., vier 2. und fünf 3. Mannschaftsrängen untermauerten. Den 1. Rang erzielte dabei das Juniorinnen-Team Kleinkaliber-Gewehr 3x20: Martina Kaiser, Gams, 578 Punkte (kniend 192/liegend 197/stehend 189), Nina Suter, Gossau, 565 Punkte (kn 188/lg 192/st 185), Natalie Gsell, Gossau, 559 Punkte (kn 185/lg 192/st 182). Einen 1. Rang konnte auch Frederik Zurschmiede aus Trogen mit der Olympischen Schnellfeuerpistole verbuchen. Mit 553 Punkten liess er die gesamte Konkurrenz hinter sich. (Sepp Baumann/Peter Jenni)
Stimmungsbilder in der schönen Anlage in München
Auszug aus den Ranglisten
Sepp Baumann ist es ein grosses Anliegen, «folgende Leistungen im speziellen zu würdigen»:
Luftpistole Frauen: Team 3. Rang, bestes Einzelresultat (ER) Manuela Keller, Diepoldsau (4.Rang/372 Punkte).
Luftpistole Juniorinnen: Team 2. Rang, bestes ER Ronja Kaiser, Schaan/FL (3. Rang/363 Punkte).
Luftpistole Junioren: Team 3. Rang, bestes ER Frederik Zurschmiede, Trogen (2. Rang/567 Punkte).
Luftgewehr Juniorinnen: Team 4. Rang, bestes ER Martina Kaiser, Gams (6. Rang/410.5 Punkte).
Olympische Schnellfeuerpistole Junioren: Team 2. Rang, bestes ER Frederik Zurschmiede, Trogen (1. Rang/553 Punkte).
Sportpistole Frauen: Team 3. Rang, bestes ER Sandra Stark, Münchwilen (7. Rang/545 Punkte).
Sportpistole Juniorinnen: Team 2. Rang, bestes ER Rebecca Villiger, Bad-Ragaz (3. Rang/529 Punkte).
Freie Pistole Junioren: Team 2. Rang, bestes ER Frederik Zurschmiede, Trogen (3. Rang/525 Punkte).
Kleinkaliber-Gewehr liegend Juniorinnen: Team 3. Rang, bestes ER Natalie Gsell, Gossau (4. Rang/611.1 Punkte).
Kleinkaliber-Gewehr liegend Junioren: Team 3. Rang, bestes ER Michael Schweizer, Brunnadern (9. Rang/604.9 Punkte).
Kleinkaliber-Gewehr 3x20 Juniorinnen: Team 1. Rang, bestes ER Martina Kaiser, Gams (1. Rang/578 Punkte).
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Der Arge Alp gehören zehn Länder, Provinzen, Regionen und Kantone aus vier Staaten an: Bayern (Deutschland), Lombardei, Trentino, Südtirol (Italien), Salzburg, Tirol, Vorarlberg (Österreich), Graubünden, St.Gallen, Tessin (Schweiz). Ziel der Arge Alp ist, «durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit gemeinsame Probleme und Anliegen der Mitgliedsländer, insbesondere auf ökologischem, kulturellem, sozialem und ökonomischem Gebiet, im Rahmen ihrer Befugnisse zu behandeln, das Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für den alpinen Lebensraum zu vertiefen, die Kontakte zwischen den Völkern, Bürgerinnen und Bürgern zu fördern, die Stellung der Länder, Regionen, Provinzen und Kantone zu stärken sowie gemeinsam mit anderen Institutionen einen Beitrag zur europäischen Integration zu leisten».
«Oberstes Organ der Arge Alp ist die Konferenz der Regierungschefs. Der Vorsitz wechselt jährlich zwischen den einzelnen Mitgliedsländern. Ein Leitungsausschuss, bestehend aus leitenden Beamten der verschiedenen Länder, sorgt für die Vorbereitung der Konferenzen der Regierungschefs und die Durchführung deren Beschlüsse. Für die eigentliche Umsetzung des Arbeitsprogramms werden Projektgruppen mit Fachkräften aus den einzelnen Mitgliedsländern eingesetzt. Sitz der Geschäftsstelle der Arge Alp ist Innsbruck.»
Die Arge Alp Spiele
«Nach der Einstellung des langjährigen Arge Alp Sportprogramms wird in Form von Arge Alp Sommer- und Winterspielen die Sporttradition innerhalb der Arbeitsgemeinschaft aufrechterhalten. Das Projekt Arge Alp Spiele entspricht den im Jahr 2005 von der Arge Alp beschriebenen Zielen für die weitere Zusammenarbeit. Die Reduktion auf neun alpenspezifische Sportarten (Fussball, Sportschiessen, Fussbalturnier für Menschen mit und ohne Behinderung, Leichtathletik, Orientierungslauf und Sportklettern im Sommer sowie Ski alpin, Eishockey und Eiskunstlauf im Winter) und eine zwar dezentrale aber doch einheitliche Organisation der Wettkämpfe sind die wichtigsten Eckpfeiler des Projekts. Die Projektleitung obliegt dem Kanton Graubünden. Ihr steht eine Projektgruppe bestehend aus je einem Sportverantwortlichen aus allen Mitgliedsländern der Arge Alp zur Verfügung. Diese Ländervertreter treffen sich einmal jährlich zur Koordination des Wettkampfprogramms.»